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Gehen wir zurück in das frühe 20. Jahrhundert. Schon vor der Gründung unserer Freiwilligen Feuerwehr gab es im Ort eine Pflichtfeuerwehr, die wegen ihrer Entlohnung durch die Gemeinde im Volksmund „8 Groschenwehr“ genannt wurde. Jedoch gab es immer wieder Streitigkeiten über Gestellung der Pumpenmannschaft, sodass sich die Einwohner des Hohendeich entschlossen, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Die ersten Vorgespräche fanden schon im Sommer 1904 statt. Die Gespräche nahmen ihren Lauf und Silvester 1904 existierten dann konkrete Vorstellungen.

Am Neujahrstag 1905 waren die Gespräche soweit vorangeschritten, dass eine Gründungsversammlung einberufen wurde. Die Männer, die zu dieser Versammlung erschienen und als Gründer bekannt sind, waren: August Wedemann, Adolf Riege, Hinrich Emmen, Willy Riege, Ernst Wiegels, Wilhelm Wiedemann, Bernhard Harloff, Willy Lühr, Gustav Martens, Heinrich Jungmann, Wilhelm Martens, Fritz Flügge, Hermann Wahlgren, Henry Graumann und Willy Emmen. Die neue Wehr war gegründet.

Aus den folgenden Wahlen gingen Adolf Riege als Kommandeur, Hinrich Emmen als Vizekommandeur und Ernst Wiegels als Schriftführer und Kassierer hervor. Durch die Initiative Adolf Rieges, Wilhelm Wiedemanns und des Schmiedemeisters Fritz Flügge, wurde eine leistungsfähige Handdruckspritze angeschafft. Spritzenmeister wurde Wilhelm Wiedemann. Nach der Gründung der FF bestand die Pflichtwehr noch eine ganze Zeit, bis sie sich dann aber auflöste und die gesamte Mannschaft der FF beitrat. Die Bespannung der Handdruckspritze wurde im Wechsel von den Landwirten getätigt und funktionierte einwandfrei. Glaubt man sogar den alten Erzählungen, sprangen die weidenden Pferde beim Ertönen der Feuerhörner über die Weidezäune, rannten zum Hof und sammelten sich dort zum Anschirren. Die Handdruckspritze wurde zunächst in einem alten Schuppen des Schmiedemeisters Flügge neben der Schiffszimmerei Menk untergebracht, bis dann im Jahre 1906 außendeichs ein neues, massives Spritzenhaus gebaut wurde. Das Grundstück wurde vom damaligen Kommandeur Riege zur Verfügung gestellt.

Bis zum 1.Weltkrieg 1914 ereignete sich nur eine nennenswerte Sache: „Das Hitscherberger Feuer“, ein Großfeuer in Kirchwerder am 3.Juli 1914. Elf Häuser fielen den Flammen zum Opfer und die Hohendeicher FF konnte sich besonders auszeichnen. Der restliche Dienst der Feuerwehr hatte einen sehr starken, militärischen Charakter und so war es auch selbstverständlich, dass alle gedienten Männer Mitglied in der Feuerwehr waren. Mit dem Beginn des Krieges wurden daher auch die meisten Mitglieder zum Militärdienst einberufen. Da der Feuerwehrdienst aber aufrechterhalten werden musste, übernahmen 16- bis 17-jährige die Aufgaben der eingezogenen Männer. Daher konnte dann die Sicherheit der Bürger weiter gewährleistet werden.